Publikumserfolg mit aktuellem Thema
30. Europäische Tage des Denkmals in der Schweiz
An den diesjährigen Europäischen Tagen des Denkmals fanden in allen 26 Kantonen und in Liechtenstein mehr als 400 Veranstaltungen statt. Das Angebot reichte von Führungen und Ausstellungen über Spaziergänge, Gesprächsrunden und Workshops bis hin zu Filmvorführungen und Konzerten und innovativen Anlässen wie Flohmärkten und Quartierevents. Insgesamt nahmen rund 45’000 Personen teil, davon etwas weniger als die Hälfte in der Romandie.
Das Publikum entdeckte, wie das baukulturelle, archäologische, immaterielle, bewegliche oder audiovisuelle Kulturerbe bewahrt und gleichzeitig sorgsam mit den Ressourcen umgegangen wird. Dabei ging es beispielsweise um die Frage, ob Gebäude und Bauteile bloss Wegwerfprodukte sind oder wie sie über Generationen hinweg genutzt werden können.

Kulturerbe nachhaltig erhalten
Teile von historisch wertvollen Gebäuden und antike Möbel waren in Derendingen (SO), Münchenbuchsee (BE) oder Zürich in den Bauteillagern der Denkmalpflege zu sehen. Überall im Land öffneten sich für die Besuchenden Türen und Tore von umgebauten und umgenutzten Wohnhäusern, Klöstern oder Industriearealen, darunter das historische Stadthausgeviert in Schaffhausen, das alte Spital in Sarnen (OW) oder der ehemalige Konvent in Monte Carasso (TI). In Neuenburg verwandelte sich das Stadtschloss in ein Festgelände. Im Kanton Waadt waren die Führungen in normalerweise nicht zugänglichen Schlössern und Gebäuden wie dem Hôtel Righi vaudois innerhalb kurzer Zeit ausgebucht.
Dem Publikum bot sich zudem die Gelegenheit, Weltkulturerbestätten wie das Kloster St. Johann in Müstair (GR) zu besichtigen, wo Fachleute Einblicke in die Restaurierung von Textilien und Fresken gaben. Handwerkskunst vergangener Zeiten wurde in Werkstätten wie der Hammerschmiede in Worblaufen (BE), der alten Uhrmacherei in Matzendorf (SO) und dem Kalkofen in St. Ursanne (JU) zum Leben erweckt. Viele Veranstaltungen bezogen das Publikum aktiv mit ein, so brachten die Besucherinnen und Besucher in Stans (NW) ihre eigenen alten Film- und Tonaufnahmen mit. Die Denkmaltage verdeutlichten, wie Kulturerbe nicht nur bewahrt, sondern neu definiert werden kann.
Neue Online-Gemeinschaft
Aktiv einbringen konnte sich das Publikum in diesem Jahr auch dank einem neuen, starken digitalen Auftritt der Denkmaltage. Mit dem Hashtag #KulturerbeEntdecken teilten die Besucherinnen und Besucher ihre Erlebnisse. Die neuen Facebook- und Instagram-Accounts der Denkmaltage feierten die Höhepunkte, das Jahresthema und die Beiträge der beteiligten Organisationen auf spielerische Weise.
Ausblick auf 2024
Die nächstjährigen Europäischen Tage des Denkmals finden am 7. und 8. September 2024 statt. Im Fokus stehen Netzwerke, Infrastrukturen und Verkehrswege, die unser kulturelles Erbe geprägt haben und es laufend neu beeinflussen.
Für Fragen, Informationen und Kontakte zu Ihrer Region:
Maria Christoffel, Kampagnenleitung Europäische Tage des Denkmals,
Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe, maria.christoffel@clutternike-kulturerbe.ch, 078 662 45 36.
Bildmaterial finden Sie hier
Breite Unterstützung der 30. Europäischen Tage des Denkmals in der Schweiz
Die Europäischen Tage des Denkmals stehen in der Schweiz unter dem Patronat von Bundesrat Alain Berset. Sie sind eine gemeinsame Kampagne des Bundesamts für Kultur (BAK), der Konferenz der Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger (KSD), der Konferenz Schweizerischer Kantonsarchäologinnen und Kantonsarchäologen (KSKA) und der Nationalen Informationsstelle zum Kulturerbe (NIKE). Sie bestimmen die strategische Ausrichtung der Denkmaltage und haben die neue Kommunikationsstrategie entwickelt.
Das Veranstaltungsprogramm wird jeweils von den städtischen und kantonalen Fachstellen für Denkmalpflege und Archäologie sowie weiteren am Kulturerbe interessierten Organisationen und Personen zusammengestellt. Die NIKE ist für die nationale Koordination der Kampagne und die nationale Medien- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Die Schweiz hat sich vor dreissig Jahren dieser Initiative des Europarates angeschlossen. Die Europäische Union unterstützt dieses kulturelle Engagement. Jedes Jahr im September finden die Denkmaltage in 50 europäischen Ländern statt und würdigen so die kulturelle Vielfalt Europas.
Finanzierung
- Hauptfinanzierung:
Bundesamt für Kultur,
Schweizerische Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften - Stiftungen:
Ernst Göhner Stiftung - Kooperationspartner:
Bund Schweizer Architektinnen und Architekten,
Bund Schweizer Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten,
Calcina – Fachverband für Kalk,
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte,
SBB,
Schweizer Heimatschutz,
Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein,
Schweizerische UNESCO-Kommission,
Schweizerischer Verband für Konservierung und Restaurierung,
Verband historischer Eisenbahnen Schweiz,
Memoriav – Verein zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturgutes der Schweiz - Sponsoren:
Keimfarben AG,
Sax-Farben AG