Keimfarben
Als Antwort auf die Luftverschmutzung und deren gravierende Folgen für Aussenfresken hatte Adolf Wilhelm Keim 1878 ein gegen Säuren beständiges Farbmittel entwickelt: die Keim’schen Mineralfarben. Voraussetzung dazu waren chemisch reine Mineralpigmente, wie sie mit zermörserten Steinen nicht hervorgebracht werden können, jedoch durch Erhitzen von Stoffen wie Soda, Ton und Metalloxiden. Daraus resultieren steinerne Pulver in mineralischer Reinheit. Diese ist Voraussetzung für die lichtechten und über Jahrhunderte beständigen Keim’schen Mineralfarben.
Wiederum als Antwort auf ein industrielles Problem, diesmal jenes zunehmend organisch kontaminierter Untergründe, ergänzte Keimfarben in seiner jüngeren Geschichte sein Produktangebot mit Organosilikat- und Kieselsolfarben, die auch auf problematischen Mischuntergründen haften und eine bauphysikalisch, denkmalpflegerisch und ästhetisch gewünschte Remineralisierung ermöglichen.
Die Keim’schen Mineralfarben sind kreislauffähig und deshalb Cradle-to-Cradle-zertifiziert, generationsübergreifend nachhaltig und somit selbstverständlich auch eco1-äquivalent. Architektinnen und Architekten, Denkmalpflegen, Handwerker und Handwerkerinnen, Bauherrschaften bauen auf die Keim’sche Silikattechnik in Korn und Farbe, weil diese mehr ist als eine mineralische Produktpalette – eine über 145-jährige Kulturkonstante des mineralisch-nachhaltigen Bauens.
